Der sozialpädagogische Bereich der Vogelsangschule zeichnet sich besonders aus durch die enge Kooperation mit der Schulpädagogik. Der sozialpädagogische Leiter, der auch zum Schulleitungsteam gehört, ist für 10 Erzieher und seit Sommer 2014 zusätzlich für 4 Inklusionspädagogen zuständig. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ganztagsgrundschulen arbeiten Lehrer, Erzieher und Schulinklusions-pädagogen in Jahrgangsteams zusammen. Neben den Klassenlehrerkräften sind auch die Erzieher und die Schulinklusionspädagogen einzelnen Klassen zugeordnet. Diese multiprofessionellen Teams sind gemeinsam für die 25 Kinder einer Klasse zuständig. Durch die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Professionen können die Schüler von 7.00 bis 18.00 Uhr nach den gleichen pädagogischen Grundsätzen und einem aufeinander abgestimmtem Förderkonzept unterrichtet und betreut werden. Einmal pro Woche findet eine Besprechung der Jahrgangsteams statt, bei der die Probleme und Fördermöglichkeiten der einzelnen Schüler erörtert werden. Da ein Großteil der Erzieher bereits ab 11 Uhr im Themenunterricht eingesetzt wird, tragen auch sie sozialpädagogische Elemente zum Gelingen von pädagogischer Arbeit und Unterricht bei, was auch zur besseren Förderung der Schüler führt.
In den letzten Jahren hat sich der Anteil der Schüler mit Förderbedarf besonders im sozial-emotionalen Bereich an allen Grundschulen erheblich erhöht. An unserer Schule wurde dies noch gesteigert, weil schulpsychologischer Dienst, allgemeiner sozialer Dienst des Jugendamtes und Kinderpsychologen den Eltern, deren Kinder schon im Kindergarten auffielen, unsere Schule wegen unseres pädagogischen Konzeptes empfohlen haben. Obwohl dies für alle Beteiligten eine zusätzliche Belastung war, haben wir es auch als Chance empfunden, unsere Schule so weiter zu entwickeln, dass wir allen Schülern besser gerecht werden können.
Eine größere Anzahl von Kindern mit Förderbedarf im sozial-emotionalen Bereich führte dazu, dass mehrer Eingliederungshilfen ohne pädagogische Ausbildung in einer Klasse zusammen kamen. Dies erschwerte das Unterrichten und so wurde zusammen mit dem Jugendamt Saarlouis eine andere Lösung gesucht. Versuchsweise haben wir zum Schuljahr 2013/14 für 2 Klassen statt mehrer Eingliederungshilfen eine Sozialpädagogin eingesetzt. Da es sich bei einer Eingliederungshilfe um Einzelfallhilfe handelt, mussten wir die Eltern der betroffenen Schüler von unserem neuen Konzept überzeugen. Dies gelang durch die guten Kontakte zu den Eltern ohne größere Schwierigkeiten. Nachdem sich das neue Konzept als sehr positiv herausstellte, wurde es zum Schuljahr 2014/15 ausge-weitet.
In einem gemeinsamen Projekt von Schule, Jugendamt und partnerschaftlicher Erziehungshilfe, einem kleinen saarländischen Träger der freien Wohlfahrtspflege, stellte die partnerschaftliche Erziehungshilfe vier Sozialpädagogen zur Seite, die der Schule zur Verfügung gestellt und über das Jugendamt refinanziert werden. Ziel ist es, die vier Sozialpädagogen nur in den Klassen 1 und 2 einzusetzen, um gemeinsam mit Lehrern und Erziehern eine möglichst optimale Förderung aller Schüler zu erreichen. Eingliederungshelfer, die als Einzelfallhilfe eingesetzt werden, gibt es nur noch für Kinder mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung.
Wir gehen davon aus, dass alle Schüler sich bis zum Beginn des 3. Schuljahrs emotional und sozial so weit gefestigt haben, dass ihre Beschulung im Klassenverband dann ohne zusätzliche Hilfe erfolgen kann. Sollte dies im Einzelfall nicht gelingen, besteht für die Eltern die Möglichkeit, beim Jugendamt Einzelfallhilfe nach § 35a des SGB VIII zu beantragen.
Im Halbtagsbereich unserer Schule werden weiterhin Eingliederungshilfen eingesetzt, die dort erfolgreich mit den Lehrern zusammen arbeiten. Auch hier fühlen sich die Eingliederungshilfen nicht nur für „ihr“ Kind verantwortlich, sondern arbeiten auch mit kleinen Gruppen.